
Letzter Versuch

by Renée Nesca
Du kannst eine perfekte Figur haben
Du bist trotzdem hässlich
Dich will doch niemand anschauen
Du magst wunderschöne Brüste haben
Das Wort „attraktiv“ verdienst du trotzdem nicht
Weder Mann noch Frau will dich
Nicht einmal du selbst dich
Du hast blonde, lange Haare
Dennoch strahlst du nicht
Bist einfach trotzdem hässlich
Von mir aus
Hast du sogar ein hübsches Lächeln
Mit charmanten Grübchen im Gesicht
Doch das macht dich auch nicht besser
Du bist hässlich
Du bist so ekelhaft
Widerwärtig
Abgrundtief
Einfach nur POTTHÄSSLICH
Denn du verachtest Menschen
– Ihn
– Sie
– Mich
Und es werden immer mehr! 😦
Tränensäcke
Immerzu so schwer
Dornentränen
Fließen langsam
In Ecken
Auf meinem Körper
Hin und her
Hinterlassen ihre Spuren
Rot und blutig
Kalt
Wie deine Augen
Doch lange nicht so leer
Dornensäcke
Greif mir einen
Greif mir mehr
Denn eines Tages
Reift der Dorn
Zu einem Speer
Höre meine Vernunft
Gib mir ein unsterbliches Lächeln
Bevor mein letzter Atemzug im Meer versinkt
Meine Wünsche sind im Wind verstreut
Und keiner sucht mich mehr
Gehorche meiner Vernunft
Ziehe dahin, ziehe weg
Frag nicht mich, warum
Für einen Moment fühlte ich die Ewigkeit
Dann wusste ich:
Es war nur ein langer Augenblick
Zwischen hier und dort
Wie konnte mich das Leben loslassen, fallen lassen,
Ziehen lassen
Ich konnte nicht gehen
Ich konnte mich nicht gehen lassen
Das nächste Mal fange ich anders an
Ich gehe mit dem Leben
Ziehe mit den Kreisen
Verursacht durch einen Tropfen
Auf der Meeresoberfläche
Lege mich zu Boden
Sachte in die Erde
Und am Morgen werden die Gesichter
Eurer vielen Puppen strahlen
In einem Lächeln, das unsterblich ist
Eine Sonne
Ob grau
Oder eine gelbe
Ich mag alle Farben
Auch die der Narben
Resistenz-Gedanken
Es zwingt uns in die Auszeit
Wir schweben in einem Tal
Beginnend zu lernen
Wie es ist
Ohne Luft zu atmen
Eine Blase aus Selbst
Ein Schnitt mit der Außenwelt
Und es geht weiter
Im Stillen
Wo es anfängt zu brodeln
Vor Sehnsucht
Nach Leben
Eine Spannung
Getrieben
Von Enge
Auf die verzweifelte Hoffnung
Kein Stein im Spiel zu sein
Sich Teil des Dominos nennen zu müssen
Und stets
Der Versuch einer hartnäckigen Illusion
Auf unantastbares Leben
Folgt
Verrennen in einer Not
Geprägt von Ängsten
Die Existenz eines Virus‘
Als Spiegel für das Sein des Menschen
Unzerbrechlich?
Uhren im Schnelldurchlauf
Rasen um die Zeit herum
Kein Stoppen
Kein Vergeben
Weder vegetieren
Noch verlieren
Wo bleibt das Netz
Streckt man Hände aus
Greift man eine Ziffer
Hallt wider im stummen Blatt
Staune leise
Vor meiner Nase hält der Zeiger
Richtet sich zurück
Zeigt wiederum auf mich
Ich schätze es fehlt an Takt
Nahtlos weiter geht der Kreis
Vom Ende bis zum Anfang
Heftig schreibt der Zeiger die Geschichte
Ein Blatt beschrieben
Mit Ziffern von A bis Z
Geschichten von Rot bis Schwarz
Namen von dir zu mir
Und rundherum
Einige Steine
Die danach schleudern
Anzuhalten
Scheint das Wort
Das durch die Nadel drückt
Und gleichzeitig setzt sie wieder an
Hört nicht auf
Zeigt heute auf mich
Morgen auf sie
So nah so fern
Und immer
Weit von allen Sorgen
Was treibt dich an
Was treibt dich heiß
Wer fragt, wann
Wo bleibt der Fleiß
Erste Idee
Weg damit
Meine Fee
Keinen Appetit
Viel Schweiß
Mühe und Not
Was ist der Preis
Wasser und Brot
Gefressen werden
Ich halte es nicht mehr aus
Simsalabim
Auf Zehenspitzen
Ins Wanken kommt mein Gehirn
Abrakadabra
Wohl überlegt
Der Salat hält mich nicht gesund
Hokuspokus
Moment Moment
Die Züge rasen im stillen Gedenken
Die Züge rasen um die Wette
Die Züge rasen und rasen weiter, weiter, überholen mich, weiter, immer weiter
Zugleich ereilt mich ein Watteknäuel
Zugerichtet wie ein armes Zwillingstier
Ich bettele um 100 Watt
Im Bericht des guten Wetters
Er ist geblieben der Ton
Versunken in den Augen voller Tränen
Dann kehrte er zurück
Im siebten, elften und dritten Nein
Ich glaubte, ihn zu sehen
Ihn erhaschen zu können
Aufsaugen
Wollte ich dich
Du makelloses Etwas
Ein Reim
Ein Vers
Ein Wort und Blätter, die umher schwingen
Schaukeln auf mir
In mir
Wo bin ich geblieben
Weggeblieben
Hängengeblieben
Stehen geblieben
In einem Chaos der Vernunft
Stränge ziehen wie Stränge an Haarsträhnen, die stumpf brechen und sich aufspitzen
Am Klang dieser Schönheit
Ich höre hin und will rauschen
Selbst
Will ich dich berauschen
Dir etwas klauen
Mittwoch
Oder morgen
Klagen über gestern
Vorgestern ausgerümpelt
Und ich lasse mich gehen
Sterben lasse ich dich und wieder genauso belebe ich mich
Über die Lippen zu dir
Mit einem Geräusch namens Feind
Doch wir kennen uns
Ganz gut
Woher kommt dein Maul
Fragte ich.
Höre ich mich sagen, nun.
Flüstern. Schreien
Im Rufen nach der Antwort
Hallte nur ein Ton, aus vielen Ecken wider und
Ich blieb Sitzen
Liegen
Rollte weg
Zu dir hin
Der Ton formte sich
Aus dem Nichts wieder in schwarzes, dickes Gold
Bevor er eine Wolke bestens
Klingender Scherben
Hervorstieß
Die mich ausnahmen
Es zischt
Dachte ich
Doch eigentlich meinte ich
Blitz
Und donnerndes Gelächter
Moment Moment
Blitz
Und donnerndes Gelächter.