GEDANKEN.

Seelenfahrt

Ein Kreis und ein Auge, das ihn umschließt, weisen mir den Weg zu vielen Fragezeichen, deren Ende sich in der Feuchtigkeit der runden, weißen Äpfel sammelt.

Ich steige auf ein Schiff und begebe mich auf eine Reise, hinein in den Blick. Segele durch die schwarze Nacht, durch Dickicht und verschmutzte Routen.

Meinem eigenen Schrecken begegne ich dort von Zeit zu Zeit. Die Fahrt erinnert mich an eine Geisterbahn – gebündelte Furcht und Adrenalin rennen um die Wette.

Meine Entschlossenheit jedoch wird nicht schwach.

 

GEDANKEN.

421.395.99° Kaleidoskop

Im Winter ist es zweifarbig. Die kühle Luft besteht aus zwei gleichen Farben. Im Frühling herrscht eine bunte Mischung zwischen Nässe, Trockenheit und milden Windstößen. Frühlingshafte Tage beinhalten selbstverständlich ebenfalls winterliche Eigenschaften.
Und der Sommer ist der Anfang. Zu Beginn erhellt der Überfluss die Straßen. Durchschnitt. Und es bleibt nicht konstant. Den Herbst gibt es nicht. Ich liebte den Herbst. Irgendwann verdrängt in einen toten Winkel.

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GEDANKEN.

Wetterwende

Die Gedanken formen sich zu chaotischen Wolken, die sich sammeln mit Worten, bis der Himmel aufbricht und Lösungen auf uns hinab brennen. Egal, wohin man sieht, die Unklarheit des getrübten Farbsinns durchzieht diese Welt. Meine Welt? Der nonverbale Filter in mir und um mich herum gestaltet mich und meine Welt. Nein, nein, alles andere ist nicht meine Welt. Für dieses Leben bezeichnend.

guter scan

GEDANKEN.

Freiheitselixier

Dein Blick erreicht mich nicht.
Doch es genügt mir, zu wissen, dass deine Anwesenheit mit Leichtigkeit meine Fesseln entzweit, bevor ich drohe einzugehen.
Eine Berührung mit der Luft und ich spüre die Reflexion meiner Selbst in dir, du wunderbarer Spiegel. Fenster meiner Zuflucht, in der ich mich wiederum erkenne.
Auf der anderen Seite des Fensters werde ich zu mir, mit dir, und sehe zurück mit gesättigter Stimmung nach Aufbruch.

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GEDANKEN.

Buntes Vakuum

Wer wägt meine Kreativität ab?
Fällt mein Ich – immer wieder mein Ich – ins Gewicht?
An meiner Fantasie klebend, hängend, sie umklammernd, mich schmerzlich vor vermeindlicher Loslösung in sie hineinkrallend, hebt die Waagschale sich und die Last auf der Gegenseite scheint plötzlich nicht mehr im Zentrum des Interesses zu stehen.

Collage LR (7 von 17)

GEDANKEN.

Hochmütige Anläufe

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Das immune Gegenstück zur Selbstständigkeit der Gedanken richtet sich wie das Auge einer Fliege in Richtung dampfender Ereignisfreudigkeit, voller Überraschungen hinsichtlich Überwindung der Monotonie und alltäglichen Langeweile im Gedächtnis von unverborgenen Gewissheiten.
Beinahe verkörpert der Geruch von Vitalität und Zerstörung die Erfüllung eines lang ersehnten Wunsches. Im Topf brodelt jedoch die falsche Zutat für einen großartigen Erfolg.

GEDANKEN.

Einbrechende Blicke

Collage LR (6 von 17)

Bald gibt es keine Geheimnisse mehr. Alle Wunder entschwinden mit der gewaltsamen Öffnung der bis jeher verhüllenden Schale.

Bald gibt es keine Geheimnisse mehr. Der Schutz lässt nach, mein Verstand verabschiedet sich von dem längst ins Rollen gebrachten Stein, der die Hülle zerstört und den Schleier durchschneidet, gewaltsam und doch geschickt. Wunder entschwinden und geborgene Dunkelheit wird grell erleuchtet, während das Rätsel geöffnet und seziert wird.

Bald gibt es keine Geheimnisse mehr.
Die Gewalt spiegelt sich in meinem Auge wider, ohne dass ich sie sehen kann. Doch alle beobachten mich, und mich, die nicht kann und doch ist und mich, die nicht will und die muss.
Eine Aufführung, der ich nicht gewachsen bin. Ein Spiel, dem ich den Rücken zukehre. Und doch, es bin ich.